Im Sport sollte es neben dem Spaß an der Freude und optischen Zielen auch immer um die Gesundheit gehen.

Die Gruppendynamik in einem Bootcamp ist sicherlich mitreißend, doch wichtig ist, dass keiner der Teilnehmer sein eigenes Level maßlos übersteigt. Darauf sollte vom Veranstalter immer geachtet werden.

Da bei Bootcamps jedoch meistens Menschen mit sehr unterschiedlichen Fitnessleveln gemeinsam trainieren, ist das oft leichter gesagt als getan. Ein wichtiger Punkt ist die Auswahl der Übungen. Oft versuchen Veranstalter mit neuen, spannenden Übungen Sympathiepunkte zu sammeln, doch primär sollte darauf geachtet werden, dass die Bewegungsabläufe von jedem Teilnehmer gefahrlos ausgeführt werden können, und technisch nicht zu anspruchsvoll sind.

Schwere Gegenstände zu tragen, wäre eine gute Möglichkeit einige Teilnehmer verletzt nach Hause zu schicken. Es ist durchaus auch mit einfachen Übungen möglich, ein effektives, anstrengendes und unterhaltsames Trainingsprogramm zu gestalten, wie einige Trainer unter Beweis stellen.

Ein Problem, dass dem einen oder anderen mit Sicherheit auch schon zum Verhängnis wurde, ist der eigens empfundene Leistungsdruck innerhalb der Gruppe. Die weniger fitten, ehrgeizigen Teilnehmer versuchen mit erfahrenen, wesentlich leistungsfähigeren Teilnehmern Schritt zu halten und übertreten schnell ihre Grenzen. Hier möchten wir an jeden Teilnehmer appellieren, sich innerhalb seiner eigenen Möglichkeiten zu bewegen. Ziel ist es nicht der Beste zu sein, sondern sein Bestes zu geben. Diese Philosophie sollte auch vom Trainer übermittelt werden.

 

Leider wird in manchen Bootcamps das Gegenteil praktiziert und die Trainer versuchen die Teilnehmer durch den Wettbewerb innerhalb der Gruppe zu mehr Leistung zu motivieren. Das ist vielleicht im Leistungssport sinnvoll, aber nicht im Training mit Breitensportlern.

Ein gut konzipiertes Bootcamp unter professioneller Anleitung ist in unseren Augen ein Event, das richtig Laune machen kann und für jeden sinnvoll ist, der sich gerne in einer ansteckenden Gruppendynamik auspowert. Leider ist es für Leihen oft nicht einfach zu erkennen, ob ein Bootcamp gut konzipiert ist, und ob der Trainer wirklich professionell arbeitet. Im Zweifelsfall solltest du dir vom Trainer deines Vertrauens bzw. von deinem Personal Trainer eine gute Anlaufstelle empfehlen lassen.

Es sollte noch erwähnt werden, dass Bootcamps weder die Möglichkeit, noch die Absicht haben einen Personal Training zu ersetzen. Viele Personal Trainer schicken ihre Klienten ungern zu anderen Trainern (eventuell ebenfalls Personal Trainer) in ein Boocamp, da sie befürchten der Kollege könnte ihre Kunden abwerben. Gerade in Frankfurt, wo die Konkurrenz sehr stark ist, ist das keine Seltenheit. In unseren Augen ist diese Angst völlig unbegründet. Ein Personal Training ist nicht darauf ausgerichtet dem Klienten neue, coole Übungen zu zeigen oder ihn zu „drillen“, sondern ihm ein Verständnis für den eigenen Körper und die individuellen Schwachstellen zu vermitteln. Den Kunden professionell anzuleiten und mit ihm auf das gemeinsam definierte Ziel hinzuarbeiten sollte das primäre Ziel sein. Kein Bootcamp, und sei es noch so gut konzipiert, kann diesen Anforderungen gerecht werden